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Nachhaltig Verpacken

Essbar statt unverpackt

Mit der Meal Bag erfindet eine Designerin Verpackung neu.

Ein Jahr befasste sich Amelie Graf an der Universität der Künste (UdK) in Berlin mit dem Thema Nachhaltigkeit. Im Rahmen ihrer Masterarbeit hat sie eine Verpackung entwickelt, die den Lebensmittelmarkt revolutionieren könnte. Die Meal Bag ist die erste Verpackung, die selbst ein Teil der Mahlzeit wird.

Laut Umweltbundesamt (UBA) fielen im Jahr 2020 pro Privatperson durchschnittlich rund 227 Kilogramm Verpackungsabfälle an. 69 % des Verpackungsabfallaufkommens wurden laut UBA dem Recycling zugeführt, der Rest wurde größtenteils energetisch verwertet. Bei Kunststoffen, die insbesondere im Bereich FMCG und Food Verpackungen zum Einsatz kommen, ist jedoch beim Thema Kreislaufwirtschaft noch viel Luft nach oben.

Die von Amelie Graf entwickelte Meal Bag könnte Abhilfe schaffen. Die Verpackung ist Finalist des diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreises im Bereich Design und nominiert für den Green Concept Award 2021. Es handelt sich um eine essbare Lebensmittelverpackung. Vor der Weiterverarbeitung wird die Verpackung, ähnlich wie Gemüse, einfach gewaschen. Ihre Inhaltsstoffe ähneln denen von Papier, sind aber verzehrbar. Die Verpackung ist luftdicht und bis zu einem gewissen Grad feuchtigkeitsbeständig. In heißem Wasser löst sich die Masse auf und kann einfach zu den Mahlzeiten hinzugefügt werden. Da einer ihrer Hauptbestandteile Maisstärke ist, dient sie beim Kochen beispielweise als Soßenbinder. Das Material ist kompostierbar, verwittert innerhalb kurzer Zeit, kann erneuert und recycelt werden. „Alternative Ladenkonzepte, wie Unverpackt-Läden, bieten Orientierungshilfen für einen verpackungsfreien Alltag. Leider lässt sich dieses Konzept für viele Menschen nicht einfach in den Alltag integrieren. Es erfordert viel Zeit, eine umfassende Vorausplanung sowie das Mitbringen von geeigneten Behältern für lose Lebensmittel. Das Konzept des Meal Bag kann zu einem weiteren Umdenken im Umgang mit Verpackungen und zu einer höheren Wertschätzung von Materialien beitragen. Das Umweltbewusstsein derjenigen, die sich nicht die Zeit für eine Veränderung nehmen können, kann gestärkt werden.“ so die Designerin.

meal bagAmelie Graf ist aktuell auf der Suche nach einem geeigneten Kooperationspartner in der Industrie, der die Verpackung in großen Mengen produzieren kann. „Die Rezeptur und das Konzept sind aktuell noch Prototypen. Einen industriellen Fertigungsprozess und Partner dafür habe ich leider noch nicht gefunden, berichtet die 32-jährige. Aber sie ist sich sicher, dass ihre Innovation den Markt verändern könnte: „Die Meal Bag steht für eine Re-Formulierung eines Konzepts der Materie und für einen veränderten Umgang mit Materialität in unserer Kultur und Gesellschaft. Es ging mir vor allem auch darum zu zeigen, dass wir Teil von über- und untergeordneten Stoffkreisläufen sind und die Dinge, die wir in die Welt bringen, Einfluss auf diese Kreisläufe nehmen.“

 

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