Fast Moving Consumer Goods
Fast Moving Consumer Goods (Abk.: FMCG, deutsch = Schnelldreher) sind relativ preiswerte und schnell umschlagende Waren des täglichen Bedarfs, die von Kunden häufig eingekauft und ständig verbraucht werden. Für die maschinelle Herstellung bedeutet das, ein hohes Volumen muss in kurzer Zeit zur Verfügung stehen. Die FMCG-Güter werden ohne große Informationsbeschaffung vom Konsumenten eingekauft, d.h. sie werden fortlaufend aus dem Warenregal genommen und müssen dann durch entsprechende Artikel aus dem Lager ersetzt werden. In der Regel denken Menschen nicht lange über den Kauf nach, da sie durch das große Angebot leicht durch Produkte ähnlicher Qualität austauschbar sind. Allerdings gibt es unterbewusste Markenpräferenz, die die Kaufentscheidung beeinflusst. Im Markt der Fast Moving Consumer Goods haben Käufer in Deutschland vier Marken, die sie unabhängig von der Produktkategorie bevorzugen.
Beispiele für Fast Moving Consumer Goods
Zu den Fast Moving Consumer Goods zählen Güter des täglichen Bedarfs wie Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Kosmetik, Heimtierbedarf und Tabakwaren. Unterteilt werden Fast Moving Consumer Goods in Food und Nearfood Produkte. Zum Food Segment gehören Nahrungsmittel, Getränke und Spirituosen. Die wichtigsten Food Warengruppen im Lebensmittelhandel: Süßwaren, alkoholfreie Getränke und abgepackte Wurstwaren. Zum Nearfood Segment gehören Körperpflegemittel und Kosmetik, Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, Papierhygiene und Produkte aus dem Heimtiersegment. Das Marktvolumen Körperpflege und Kosmetik ist das stärkste Segment im Nearfood Bereich. Die umsatzstärksten Produkte sind dabei Haar- und Hautpflegemittel sowie dekorative Kosmetik. Die wichtigsten Einkaufsstätten für Konsumgüter des täglichen Bedarfs sind in Deutschland Discounter und Verbrauchermärkte wie Drogerien. Der Markt wird von wenigen führenden Unternehmen dominiert.
Mehrere Entwicklungen im Bereich FMCG beobachten Hersteller und Einzelhandel schon seit Jahren. Zum einen ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein der Verbraucher auf dem deutschen Markt, das auch ethische und gesundheitliche Aspekte miteinschließt. Käufer achten heute beispielsweise stärker auf die Verfahren, unter denen ein Produkt hergestellt wurde (z.B. BIO-Siegel, fairer Handel, keine Tierversuche oder tierische Inhaltsstoffe). Hersteller müssen daher ihre Marketingstrategien anpassen, um Konsumenten im Handel optimal anzusprechen (Stichwort POS Marketing).
Zum andere die wachsende Bedeutung von E-Commerce für Fast Moving Consumer Goods. Schätzungen einer Nielsen E-Commerce-Studie zu Folge, werden die FMCG-Online-Verkäufe in den nächsten Jahren fünfmal schneller wachsen als die Offline-Verkäufe. Bis 2020 würde der weltweite FMCG-E-Commerce Umsatz dann mehr als 400 Milliarden US-Dollar betragen (entspricht 10-12 Prozent des gesamten FMCG-Marktanteils). Insbesondere Hersteller von dekorativer Kosmetik profitieren von der fortschreitenden Digitalisierung. Ihnen ist es gelungen den Käufer zielgruppengerecht anzusprechen, z.B. durch Influencer Marketing, und mit ihm zu interagieren.