Kommissionieren mit Datenbrillen: Eine neue Technologie für das Picking
Was vor zehn Jahren noch wie reine science fiction anmutete, ist in der Logistik mittlerweile weltweit auf dem Vormarsch: Datenbrillen, auch smart glasses genannt, helfen den Mitarbeitenden im Lager die Auftragszusammenstellung zu verbessern. Packservice nutzt diese Technologie seit 2020 im österreichischen Edelstal für das Picking und Schlichten von Gebinden beim Kunden Coca-Cola.
Ein Blick auf eine gepackte Europalette im Warenausgang macht es deutlich: Eine Vielzahl verschiedener Artikel muss in festgelegter Reihenfolge transportfähig gestapelt werden. Gebinde mit Dosen und Flaschen aus Glas und PET, Kisten, Trays, Beutel, Shrinks – alles auf einer Palette, fertig für den Versand an Gastronomiebetriebe, Betriebsküchen oder für die Bestückung von Automaten. Was vormals mittels Handscanner erledigt wurde, geschieht heute unter dem Titel vision picking, dem Kommissionieren mit Datenbrillen.
Ich sehe was, was du nicht siehst
Beim Kommissionieren mit Datenbrillen werden die Aufträge mittels der Brille um zusätzliche optische und akustische Informationen erweitert. Die sogenannte augmented reality sorgt dafür, dass die Mitarbeitenden nicht nur das Lager und die verschiedenen Artikel sehen. Durch die Datenbrillen erhalten sie zusätzlich präzise Informationen über die Auftragszusammenstellung und die Reihenfolge der zu schlichtenden Artikel pro Palette. Das Lesen von Anweisungen auf Papier oder einem Handscanner entfällt. Der große Vorteil, der entsteht: die Hände der Mitarbeitenden bleiben frei. Die Aufträge können dadurch schneller zusammengestellt werden und Fehler werden automatisch minimiert. Die gewünschte Effizienzsteigerung von 15 Prozent konnte nach anfänglicher Umgewöhnung auf das neue System tatsächlich erreicht werden. Heute nutzen bis zu acht Packservice-Mitarbeitende pro Schicht die Datenbrillen zum Kommissionieren in Edelstal.